Der Fisch des Jahres wird seit dem Jahr 1984, damals von der Petri Stiftung, gekürt. Von 1991 bis 2012 benannte der Verband Deutscher Sportfischer den Fisch. Seit 2013 ist der Deutsche Angelfischerverband an die Stelle des VDSF getreten und gibt jedes Jahr im Herbst den Fisch des Jahres bekannt. Mit der Wahl des Fisches des Jahres will der DAFV zeigen, dass Fische wie Vögel und Säugetiere interessante Tiere unserer Umwelt sind, deren Lebensräume, unsere Seen, Flüsse, Bäche und das Meer, Schutz brauchen.

Systematische Stellung

Die Familie der Stichlinge (Gasterosteidae) gehört in die Ordnung der Barschartigen (Perciformes). Innerhalb der Familie gehört der dreistachlige Stichling zur Gattung Gasterosteus, die für ihre große Zahl verschiedener Populationen bekannt ist. Beim dreistachligen Stichling unterscheidet man drei verschiedene Formen, die sich durch die verschiedenen Variationen der Knochenbeplattung unterscheiden. Bei forma trachurus sind die Körperflanken vom Kiemendeckel bis zum Schwanzstil mit rund 29 bis 35 Knochenplatten bestückt. Forma semiarmatus hingegen ist unvollständig beplattet. Die dritte Form, forma leiurus, weist mit vier bis zehn Knochenplatten die geringste Beplattung auf.

Beschreibung

Der dreistachlige Stichling gehört, wie alle Stichlingsgattungen, zu den Barschartigen (Perciformes). Im Vergleich zu anderen Stichlingsarten ist er verhältnismäßig hochrü- ckig, wobei die Ausprägung der Hochrückigkeit stark vom jeweiligen Habitat abhängt. Statt einem Schuppenkleid hat der dreistachlige Stichling Knochenplatten am Körper ausgebildet, die sich dachziegelartig überlappen. Auffallend sind die namensgebenden drei Stacheln, die sich auf dem Rücken vor der Rückenflosse befinden. Seine durchschnittliche Länge liegt bei 5 cm, im marinen Bereich wird er bis zu 11 cm lang. Er kann ein Alter von bis zu 8 Jahren erreichen. Gewöhnlich hat der dreistachlige Stichling eine eher schlichte silbrige Färbung mit schwarzbrauner Marmorierung. Das auf Bildern gezeigte farbenfrohe Hochzeitskleid tragen nur die fortpflanzungsbereiten Männchen. Diese färben sich zur Laichzeit an der Bauchseite orangerot sowie am Rücken und in der Iris türkis.

Lebensweise

Bevorzugter Lebensraum sind die pflanzenreichen Gewässerzonen mit sandigem oder schlammigem Bodensubstrat. Außerhalb der Laichzeit bevorzugt er eher tiefere Gewässerregionen. Davon abweichend gibt es im Bodensee auch Populationen, die sich an das Leben im Freiwasser adaptiert haben. Sein Nahrungsspektrum erstreckt sich von Kleinkrebsen über Würmer und Insektenlarven bis hin zur Brut anderer Fische. Zum Laichgeschäft kommt der Stichling in die flacheren, ufernahen Zonen, wo das Männchen ein walzenförmiges Nest aus Pflanzenmaterial baut.

Verbreitung

Der dreistachlige Stichling hat sich im Laufe der Evolution nach der letzten Eiszeit aus dem Salzwasser ins Süßwasser ausgebreitet und kommt heute mit Ausnahme des Donaudeltas flächendeckend in den Flüssen, Seen sowie im küstennahen Salz- und Brackwasser Europas, Algeriens sowie in Nordasien und Nordamerika vor. Gefährdung Der Stichling gilt in Deutschland derzeit nicht als

Gefährdung

Der Stichling gilt in Deutschland derzeit nicht als gefährdet. Die Wanderform „trachurus“ hat jedoch regional, gerade im norddeutschen Tiefland, bedingt durch z. B. Querverbauungen, keine Möglichkeit, wichtige Lebensräume zu erreichen und weist hier Bestandsrückgänge auf. Auf Grund seiner hohen Anpassungsfähigkeit, kommt es in einigen Gewässern aber auch immer wieder zu regelrechten Massenaufkommen. Diese Bestandsentwicklungen können wissenschaftlichen Aussagen zufolge, auf Grund seines Beutespecktrums als Laich- und Larvenfresser, einen direkten Einfluss auf den Rückgang anderer Arten haben.

Wissenschaftliche Bedeutung

Das Balzverhalten der Männchen machte die Wissenschaftler schon früh auf den Stichling aufmerksam. Die Reiz-Reaktionskette des Laichverhaltens von Männchen und Weibchen hat Eingang in viele Lehrbücher erhalten als Beispiel für ein komplexes angeborenes Verhalten.