Die Bachforelle zählt zu den
bedrohten Tierarten.
Bachforellen kommen in klaren, kalten, sauerstoffreichen Fließgewässern vor,
aber auch in Seen bis zu einer Seehöhe von
rund 1.500 Metern, wenn sie einen Zufluss mit Laichmöglichkeiten besitzen. Die
Bachforelle sucht zur Laichzeit (Spätherbst
und Winter) kleinere und kleinste Nebenbäche auf, um hier auf sandig-kiesigen,
schnell durchströmten Flachwasserbereichen
abzulaichen.
Deshalb müssen die Bachsysteme durchgängig sein. Die Bachforelle liebt Verstecke
und tiefe Stellen. Unterspülte Wurzeln,
überhängende Büsche, große Steine im Wasser sind Anziehungspunkte. Aus
begradigten Bächen verschwindet sie schnell. Auch
gegen Verschmutzungen ist die Bachforelle empfindlich. Nur sehr selten taucht
sie auch in großen Flüssen auf.
Die Verbreitung der Bachforelle erstreckt sich über ganz Mitteleuropa von
Spanien bis Skandinavien. Außerdem kommt sie in
Island, Nordafrika und im Kaukasus vor.
Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus Krebsen, Würmern, Schnecken, Insekten und
gelegentlich aus kleineren Fischen.
Bachforellen erreichen meist eine Größe von 30 bis 60 cm und wiegen
durchschnittlich 0,5 bis 2 kg. Bei entsprechendem
Nahrungsangebot und größeren Wassertiefen können Bachforellen aber auch über 1
Meter lang werden und ein Gewicht von bis zu
9 kg erreichen. Die typischen Färbungsmerkmale sind ein dunkel-olivgrüner Rücken
mit schwarzen Flecken und die roten Punkte
auf den goldgelben Flanken. Zeichnung und Farbe können sich dem Hintergrund
anpassen, so dass sie als Tarnung fast perfekt
sind.
Bis in die 1950-er Jahre war die Bachforelle noch überall häufig anzutreffen.
Gefährdungsursachen:
Durch die Regulierung und Verbauung unserer Flüsse und Bäche sind ihre
natürlichen Lebensräume selten geworden. Viele
Barrieren in Form von Staustufen und Wehren behindern die Bachforelle auf ihren
Wanderungen und schneiden sie von ihren
Laichrevieren ab. Außerdem finden viele von ihnen in den Turbinen von
Wasserkraftwerken den Tod.
Die Gewässerverschmutzung und der saure Regen haben ihrerseits dazu beigetragen,
dass der Bachforelle heute höchstens noch
10 Prozent ihres ursprünglichen Lebensraumes bleiben. Seit Ende der neunziger
Jahre werden zudem von Anglern aus Südbayern
im Sommer und Herbst massive Bachforellensterben gemeldet. Mit einem groß
angelegten Untersuchungsprogramm versuchen
derzeit der Landesfischereiverband Bayern (LFV) und das Bayerische Landesamt für
Wasserwirtschaft (LfW) den Ursachen auf
die Spur zu kommen. Vieles deutet darauf hin das weder Giftstoffe, noch eine
Fischkrankheit im klassischen Sinn in Frage
kommen.
Dass die Bachforelle dennoch weit verbreitet ist, ist vor allen Dingen den
Besatzmaßnahmen der Angler zu verdanken.
Langfristig können solche Bemühungen aber nur zum Erfolg führen, wenn sie von
grundlegenden Verbesserungen begleitet
werden. Das bedeutet, wir brauchen naturnahe, durchgängige und strukturreiche
Fließgewässer sowie eine hohe Wasserqualität.
Nur dann hat die Bachforelle eine Chance wieder zum normalen Inventar unserer
heimischen Naturlandschaft zu werden.